Wir sind eine Gruppe von Unternehmen, Forscher*Innen und Institutionen, die eine wesentliche Rolle in Europa spielen und deren Dienste von Hunderten Millionen Europäer*innen genutzt werden. Wir möchten, dass Europa floriert – auch im Bereich innovativer KI-Forschung und -Technologie. Doch in der Realität ist Europa inzwischen weniger wettbewerbsfähig und innovativ als andere Regionen und riskiert aufgrund inkonsistenter regulatorischer Entscheidungen in der KI-Ära noch weiter zurückzufallen.
Ohne einheitliche Regeln wird die EU den Anschluss an zwei Meilensteine der KI-Innovation verpassen. Der erste Bereich umfasst die Entwicklung von Open-Source-Modellen, die allen kostenfrei zur Nutzung, Anpassung und Weiterentwicklung bereitgestellt werden, um die gesellschaftlichen und ökonomischen Potentiale zu nutzen. Open-Source-Modelle stärken die digitale Souveränität und verstärken die Kontrolle. Unternehmen und Organisationen können solche Modelle an jeden beliebigen Ort herunterladen und für sich optimieren – ohne ihre Daten anderswohin übertragen zu müssen. Beim zweiten Bereich handelt es sich um die neuesten multimodalen KI-Modelle, die Texte, Bilder und Sprache fließend verarbeiten und kombinieren können und im KI-Bereich den nächsten Sprung nach vorn ermöglichen werden. Der Unterschied zwischen reinen Textmodellen und multimodalen Modellen ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen der Nutzung nur eines Sinnesorgans und aller fünf Sinne.
Führende Open-Source-Modelle, die textbasiert oder multimodal funktionieren, können Produktivität enorm steigern, wissenschaftliche Forschung vorantreiben und der europäischen Wirtschaft Hunderte Milliarden Euro einbringen. Öffentliche Institutionen und Forscher*innen nutzen diese Modelle bereits, um die medizinische Forschung zu beschleunigen und Sprachen zu bewahren. Gleichzeitig bekommen etablierte Unternehmen und Start-ups Zugriff auf Modelle, die sie nicht selbst entwickeln könnten oder die für sie unerschwinglich wären. Ohne diese Modelle findet die Entwicklung von KI außerhalb Europas statt – und das nimmt den Europäer*innen die Chance auf technologische Fortschritte, wie sie in den USA, China und Indien zu beobachten sind.
Die Fähigkeit der EU, sich bei KI mit dem Rest der Welt zu messen und von Open-Source-Modellen zu profitieren, beruht auf ihrem Binnenmarkt und dem gemeinsamen Regelwerk. Wenn Unternehmen und Institutionen Dutzende Milliarden Euro für die Entwicklung generativer KI für die europäischen Bürger*innen investieren, brauchen sie klare und konsistent angewandte Regeln, um die Nutzung europäischer Daten zu ermöglichen. Doch zuletzt ist die regulatorische Entscheidungsfindung fragmentiert und unvorhersehbar geworden, und Interventionen der europäischen. Datenschutzbehörden haben viel Unsicherheit darüber geschaffen, welche Arten von Daten zum Trainieren von KI-Modellen verwendet werden dürfen. Daraus folgt, dass die nächste Generation von Open-Source-KI-Modellen sowie die Produkte und Dienste, die wir darauf aufbauen, das Wissen, die Kultur und die Sprachen Europas nicht verstehen oder widerspiegeln können.
Es kann das Prinzip der Harmonisierung, das in Regelwerken wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verankert ist, festigen und die Bestimmungen der DSGVO so auslegen, dass sie zeitgemäß sind und gleichzeitig die zugrundeliegenden Werte respektieren. So können KI-Innovationen in Europa genauso umfangreich und schnell stattfinden wie anderswo. Oder Europa kann sich weiterhin dem Fortschritt verweigern, den Bestrebungen des Binnenmarktes nicht gerecht werden und zusehen, wie der Rest der Welt auf Technologien aufbaut, zu denen die Europäer*innen keinen Zugang haben.
Wir hoffen, dass den politischen Entscheidungsträger*innen und Regulierungsbehörden in Europa bewusst ist, was ohne einen Kurswechsel auf dem Spiel steht. Europa kann es sich nicht leisten, auf die vielfältigen Vorteile verantwortungsvoll entwickelter, Open-Source-KI-Technologien zu verzichten, die wirtschaftliches Wachstum vorantreiben und Fortschritte in der wissenschaftlichen Forschung ermöglichen. Dafür brauchen wir harmonisierte, konsistente, schnelle und klare Entscheidungen nach EU-Gesetzen, die es möglich machen, europäische Daten für das Training von KI zu verwenden, damit alle Europäer*innen davon profitieren können. Es muss entschlossen gehandelt werden, um die Kreativität, den Einfallsreichtum und den Unternehmergeist freizusetzen, die den Wohlstand, das Wachstum und die Technologieführerschaft Europas sichern.
Unterzeichnet von,
Alexandre Lebrun
CEO, Nabla
André Martins
VP of AI Research, Unbabel
Aureliusz Górski
Founder & CEO, CampusAI
Börje Ekholm
President & CEO, Ericsson
Benedict Macon-Cooney
Chief Policy Strategist, Tony Blair Institute
Christian Klein
CEO of SAP SE
Prof. Dagmar Schuller
CEO, audEERING
Daniel Ek
Founder and CEO of Spotify
Daniel J. Beutel
Co-Founder & CEO, Flower Labs
David Lacombled
Président, La villa numeris
Diarmuid Gill
Chief Technology Officer, Criteo
Edgar Riba
President, Kornia AI
Egle Markeviciute
Secretary, Consumer Choice Center Europe
Eugenio Valdano
PhD
Federico Marchetti
Founder of YOOX
Francesco Milleri
Chairman and CEO, EssilorLuxottica
Georgi Gerganov
ggml.ai
Han Stoffels
CEO, 8vance
Hira Mehmood
Co Founder & Board member, Bineric AI
Hosuk Lee-Makiyama
Director, ECIPE
John Elkann
CEO, Exor
Josef Sivic
Researcher, Czech Institute of Informatics, Robotics and Cybernetics, Czech Technical University
Julien Launay
CEO & Co-founder, Adaptive ML
Lorenzo Bertelli
CMO, Prada Group
Maciej Hutyra
CEO, SalesTube Sp. z o.o.
Marco Baroni
Research Professor, ICREA
Marco Tronchetti Provera
Executive Vice Chairman, Pirelli
Mark Zuckerberg
Founder and CEO, Meta
Miguel Ferrer
EsTech
Martin Ott
CEO, Taxfix SE
Matthieu Rouif
CEO, Photoroom
Maurice Lévy
Chairman emeritus Publicis Groupe
Maximo Ibarra
CEO, Engineering Ingegneria Informatica SPA
Michal Kanownik
CEO, Digital Poland Association
Miguel López
CEO, thyssenkrupp AG
Minh Dao
CEO, FULLY AI
Niklas von Weihe
CTO, FULLY AI
Nicolò Cesa-Bianchi
CS Professor, University of Milan, Italy
Patrick Collison
Patrick Pérez
AI researcher
Philippe Corrot
Co-founder & CEO, Mirakl
Ralf Gommers
Director, Quansight
Sebastian Siemiatkowski
CEO and Co-founder, Klarna
Simonas Černiauskas
CEO, INFOBALT
Stefano da Empoli
President, Institute for Competitiveness (I-Com)
Stefano Iacus
Senior Research Scientist, Harvard University
Vincent Luciani
CEO, Artefact
Vivian Bouzali
CCCO, METLEN Energy and Metals
Yann LeCun
VP & Chief AI Scientist, Meta
Anetta Caplanova
Professor, The University of Economics in Bratislava
Anton Balakirev
CEO, Deep Breath BV
Christopher Schröder
Researcher
Daniel Friedlaender
SVP, CCIA Europe
Daniel Langkilde
CEO, Kognic
David Černý
Research Fellow, Institute of Computer Science, Czech Academy of Sciences
David Vivancos
CEO, Artificiology.com
Denis Shiryaev
CEO, neural.love
Diego Tellez
Founder, theintellecthub.com
Gergely Várhelyi-Tóth
CEO, roboGaze
Giuseppe Cassano
Director of the Department of Legal Sciences European School of Economics
James Sandoval
Founder & CEO, MeasureMatch
Jan Harries
Co-Founder & CEO, ellamind
Kay Jebelli
Senior Director for Europe, Chamber of Progress
Leonel Morgado
Full Professor, Universidade Aberta
Lukáš Benzl
Managing Director, Czech Association of Artificial Intelligence
Marco Trombetti
CEO, Translated
Markku Räsänen
Co-founder and CEO, ConfidentialMind
Maximilian Moehring
CEO, DECAID Group
Michael O'Connor
CEO, Mr. Kite
Niels Andriesse
CTO & Co-Founder, Supermoon
Pál Szilágyi
Director, Competition Law Research Centre
Peter Sarlin
Co-founder, Silo AI
Roozbeh Bandpey
Founder & CEO, Emolysis
Sebastian Gensior
Founder, Slate Mountains Capital
Sébastien BUREL
CEO, Haruni
Sergey Ivliev
Chairman of the Board, Vlinder
Wouter Janssen
CEO, Tekst.com
1”Is generative AI a game changer?” (Ist generative KI ein Gamechanger?), J.P. Morgan, Februar 2024
Fordern Sie mit uns mehr regulatorische Klarheit bei KI in der EU.